Ich habe viel aus meinem politischen Leben gelernt. Oft sage ich, dass ich am letzten Tag meiner Amtszeit als Ministerpräsidentin besser war als am ersten. Ich habe die Sozialdemokraten über 10 Jahre lang geführt und in dieser Zeit viel über mich selbst und Führung gelernt. Die wichtigste Lektion ist, weiter zu lernen und neugierig zu bleiben.

Als Ministerpräsidentin gab es Situationen wie plötzliche Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten, zum Beispiel. Ich habe gelernt, aus meiner Komfortzone herauszutreten. Wir müssen uns mehr trauen, als wir für möglich halten. Aber man muss wissen, dass, wenn
man auf unsicherem Boden steht, die Dinge nicht unbedingt gut laufen. Ich wurde von Jobs abgelehnt und habe Entscheidungen getroffen, die ich im Nachhinein anders getroffen hätte. Die Welt ist hart genug zu Frauen, die Fehler machen. Wir müssen nicht dazu beitragen. Was wir herausfinden müssen, ist, wie wir aus unseren Fehlern lernen können. Sei nett zu dir selbst und lerne aus deinen Misserfolgen.

Mode hat sicherlich viel Macht. Ich habe immer versucht, authentisch zu sein, aber gleichzeitig war mir bewusst, dass ich mich in einer von Männern dominierten Welt befand. Als ich die Führung der Sozialdemokraten übernahm - ich war in meinen 30ern und eine Frau - unterschied ich mich ziemlich von meinen politischen Kollegen. Das Einfachste wäre gewesen, einen schwarzen Anzug zu tragen, wie ich es viele Frauen im Finanzsektor tun sehe. Nun, ich bin ein bisschen wie eine Barbie, und ich wollte zu dem Teil von mir stehen, der auch Farben und verspielte Mode genießt. Ich glaube, dass wir stärker werden, indem wir unser authentisches Selbst umarmen. Wir verankern uns besser, indem wir uns selbst treu bleiben.

Der Ratschlag, den ich erhalten habe und der mir am meisten Ruhe gegeben hat, lautet, dass man seine Schlachten wählen sollte. Es gibt viele Dinge, über die man sagen kann "egal". Wir müssen unsere Schlachten wählen, wenn wir Einfluss auf die Dinge haben wollen, die wirklich wichtig sind. Und ich denke auch, dass es einem ein glücklicheres Leben beschert. Man wird glücklicher, weil man nicht ständig über Dinge verärgert sein muss.